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SocialMedia beeinflusst unser Leben mehr und mehr. Das Smartphone ist ja eigentlich immer dabei, auch während der Arbeit. Was kann dies aber bedeuten? Kann ein unbedachter Tweet Dein Leben zerstören?
Einer Krankenschwesterschülerin in den USA hat ein auf ihrer Facebookpage veröffentlichtes Video den Ausbildungsplatz gekostet. Warum? In diesem Fall hat es sich nicht um ein privates Video von ihr gehandelt, sondern um einen kleinen Patienten. Während der Arbeit hat sie ihn gefilmt und, da er kurz darauf entlassen wurde, das Video zur Erinnerung auf ihrem Profil veröffentlicht. Kurze Zeit später wurde sie zu ihrem Vorgsetzen gerufen und obwohl fachlich überhaupt nichts gegen sie vor lag, zur Rede gestellt und entlassen.
Betrachtet man den Sachverhalt ist dieses rigorose Vorgehen aber trotzdem nachvollziehbar. Prozesse in den Staaten stehen an der Tagesordnung. Hätte die Familie des Jungen das Krankenhaus verklagt, dann wäre ihnen sicher Schadenersatz zugesprochen worden. Verletzung der Privatsphäre, nicht gegebener Datenschutz – zwei Punkte, über die gar nicht diskutiert werden muss, da das Einverständnis der Eltern nicht gegeben war.
Aus Patientensicht also nachvollziehbar. Zwar liegt bei mir der letzte Krankenhausaufenthalt schon Jahrzehnte zurück,damals haben soziale Netzwerke noch keine Rolle gespielt. Trotzdem möchte ich nicht, dass ich während des Aufenthaltes gefilmt oder fotografiert werde und diese Videos oder Fotos anschliessend in sozialen Netzwerken verteilt werden. Das gleiche gilt übrigens auch für den Rest meiner Familie, Großeltern, Eltern, Geschwister, etc.
Selbst als ich noch als Krankenschwester gearbeitet habe, griffen die neuen Medien noch nicht in dem Umfang wie jetzt. Jetzt rennt fast jeder mit einem Smartphone hdurch die Gegend, schiesst einfach mal schnell ein Foto oder setzt einfach mal einen Tweet ab. gefährlich gefährlich gefährlich…
Neben der Wahrung der Privatsphäre geht es in diesem Zusammenhang auch um den Datenschutz. Was wäre z.B., wenn es sich um einen geheimen Krankenhausaufenthalt handelt, einer Krankheit, über die nicht gesprochen wird bzw. wurde, was wenn Personen an diese Informationen kommen, mit denen man aus guten Gründen nichts zu tun hat? Wer möchte schon, dass die Kollegen im Internet darüber informiert werden, was man im Krankenhaus erlebt hat. Zumindest von einer dritten Person.
Es gibt ja noch de ePatients. Patienten, die sich im Internet und in sozialen Netzwerken über ihre Krankheiten, ihre Erlebnisse in den Krankenhäusern und die Behandlungsmethoden austauschen. Viele bloggen noch während des Krankenhausaufenthaltes, laden Bilder hoch und diskutieren aus dem Krankenbett heraus. Der Albtraum eines Arztes sicherlich, wenn sich ein Fachkollege einschaltet und aus der Ferne kommentiert und die Behandlung in Frage stellt – the Agent Provocateur…
Jede medizinische Einrichtung tut also gut daran, seine Mitarbeiter hinsichtlich des Einsatzes von Social Media und der Verwendung von Inhalten aufzuklären. Hilfreich dabei können Social Media Guidelines sein. Denn Gefahr droht also sowohl von innen als auch von außen, vom Patienten wie vom Mitarbeiter. Passen Sie auf und seien Sie vorsichtig…
Der Titel ist reisserisch und unsachlich. Eine Krankenschwester hat einen Patienten gefilmt und den Film im Internet veröffentlicht: Das war schon vor den Social Media unmoralisch und kriminell. Privacy. Datenschutz. Patientengeheimnis. In Deutschland eine Straftat. Und auch in USA het man mit so was nicht lax um.
aber trotzdem wahr. Denn, das kann dazu führen, dass das Leben zerstört ist, sowohl auf der einen, wie auch auf der anderen Seite. Aber hier geht es konkret um die Nutzung von Social Media. Schliesslich wurde das Video auf dem Facebook-Profil der Krankenschwester veröffentlicht.
Der Titel ist nach wie vor reisserisch und unwahr. Was haben Tweets mit Facebook zu tun? Nichts. Wer das nicht auseinander halten kann verwechselt vielleicht auch Macumar und Baldrian. Auch da kann man nur sagen: „Passen Sie auf und seinen Sie vorsichtig…“ Damit wird eigentlich nur die Notwendigkeit von Portalen wie ePatients und Patientslikeme bewiesen. Der Hinweis hier allerdings könnte auch so gedeutet werden, dass man vorsichtig sein sollte, damit Kunstfehler weiter vertuscht werden.
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Das Problem gab es sicher schon in der Offline-Zeit doch online und mit Social Media Plattformen tritt es halt viel deutlicher und personalisierter zutage. War es früher der Stammtisch oder die Kantine (und ist heute sicher auch noch so) so ists jetzt Facebook und Co.
Nur der Aufruf „Seien Sie vorsichtig“ erscheint mir nicht zielführend. Wie kann man vorsichtig sein, wenn man die Dynamik der digitalen Welt nicht versteht, ja oft nicht mehr als Facebook und Google kennt? Das ist aber nicht nur den Usern anzulasten sondern auch den Arbeitgebern/Spitälern/…., die sich nur wenig dem Thema interne Kommunikation annehmen, und schon gar nicht SocialMedia… oja – wenn dann nur für Werbung…
Mein Aufruf wäre da eher in die Richtung – Verbindet endlich die interne Kommunikation mit der digitalen Welt und sensibilisiert Mitarbeiter (plural).
Hallo Michi,
im Prinzip geht es mir genau darum, wenn ich schreibe „Seid vorsichtig“. Dies richtet sich sowohl an die Mitarbeiter, die direkt am Patienten arbeiten, wie auch die Arbeitgeber oder aber die Verantwortlichen, die (eventuelle) Zwischenfälle nach außen kommunizieren. Richtlinien oder Sensibilisierung sind notwendig – gerade auch im sehr sensiblen Bereich „Krankenhaus, ePatient, Medizin und Pflege“. Und sicher, die Dynamik in sozialen Netzwerken ist eine ganz Besondere. Also besser keine Fotos oder Videos während der ARbeit aufnehmen und dann posten. Selbst das Foto, welches einen selbst und die Kollegen zeigt, kann ja schon böse Konsequenzen haben. Ich denke, dass auch nur der Arbeitgeber das Ausmaß bzw. die Grenzen definieren kann. Nur sollte dies den Mitarbeitern auch mitgeteilt werden. Spannend in diesem Zusammenhang ist sicher auch, wie solche Guidelines dann beim Mitarbeiter ankommen – via Intranet, via Post oder aber im Teammeeting kommuniziert und dann abgezeichnet an der Pinnwand.