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Health Care meets Social Media…

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Schlagwort-Archiv: zürich

Mein Veranstaltungsrückblick für den Juni: Pfizer Patientendialog, Doctors 2.0, der vfa und Zürich

09 Dienstag Jul 2013

Posted by Anja Stagge in Veranstaltungen

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Schlagwörter

berlin, doctors 2.0, ePatient, HCSM, HCSMEU, hospital, Krankenhaus, Paris, pfizer, Pharma, vfa, zürich

Der Juni war für mich ein besonderer Monat. Als hätten sich alle Veranstalter abgesprochen, fanden europaweit etliche Health 2.0-Veranstaltungen statt.

Pfizer-Patientendialog, Berlin

So startete der Monat in Berlin auf dem Pfizer-Patientendialog, auf dem wir das Social Media Handbuch für Patientenorganisationen vorgestellt haben.guideMir hat die Zusammenarbeit sehr viel Spaß gemacht und das Ergebnis begeistert mich immer wieder aufs Neue. Schön ist, dass der Guide absolut praxisorientiert ist und einer Patientenorganisation alles an die Hand gibt, was sie benötigt, um sich im Social Web zu orientieren und aktiv zu werden.

Das der Bedarf für Tools für diesen Guide riesengroß ist, wurde mir einen Tag später in Paris zurückgespiegelt.

Doctors 2.0 & You, Paris

Mehr als 400 Teilnehmer, u.a. Patienten, Angehörige von Gesundheitsberufen, öffentlichen Organisationen und Verwaltungen kamen am 06. und 07. Juni an der Cité Universitaite Internationale Paris zusammen und diskutierten dort die neuesten Trends und Entwicklungen imHealth 2.0 – Sektor. Doctors 2.0 & You wird von Basil Strategies, der Digital Health Beratung, gegründet von  Denise Silber, zusammen mit einem international tätigen Wissenschaftsrat ausgerichtet.

Programmschwerpunkte der diesjährigen Konferenz waren Patientenkommunikation, Pharmako-Vigilanz und Arzt-Patientenkommunikation.

Gerade chronisch kranke Menschen müssen häufiger zu einem Arzt als ihnen lieb ist. Das heißt aber noch lange nicht, dass sie deshalb besser informiert sind. Denn wirklich viel Zeit bleibt dem Arzt nicht, auf Probleme oder Fragestellungen des Patienten einzugehen.

Ein Dilemma, bedenkt man doch, wie viele Fehlentscheidungen aus Zeitmangel getroffen werden. Und ganz ehrlich, ich möchte nicht der Patient sein, der eine falsche Information bekommt oder aber nur die Hälfte von dem versteht, was ihm mitgeteilt wird. Viele Personen weichen dabei ins Internet aus. Informieren sich, organisieren sich und tauschen sich auf Blogs, in Foren und in Facebook-Gruppen mit Anderen aus.

Das Programm war bunt gemischt und reichte von Sessions zu Web TV und Video in der Patientenedukation, über den Einsatz von Serious Games um Patienten zu motivieren, am Ball zu bleiben hin zu mobile Health Anwendungen.

Es war inspirierend, mitzuerleben, wie viele Initiativen es weltweit bereits gibt. Die Pioniere des eHealth, der Telemedizin und der Patientenkommunikation und ich.

Ich habe jeden Moment genossen und bin mit so vielen Eindrücken wieder nach hause gefahren, dass ich eine Weile gebraucht habe, zu realisieren, was die nächsten Schritte im Welt der Health 2.0 sein werden. Denn auch wenn ich mich fast jeden Tag damit beschäftige, so fehlt ab und an der Austausch, um Ideen durchzusprechen, auf die Relevanz hin zu prüfen und zu überlegen, wer alles mit ins Boot geholt werden muss, um sie möglichst erfolgreich umzusetzen.

In Gesprächen mit den unterschiedlichen Experten kamen wir immer wieder zu einem Schluss. Wir brauchen in Deutschland ein Institut, an dem Projekte wissenschaftlich begleitet werden und evidenzbasiert weiterentwickelt und praxisrelevant umgesetzt werden.

Warum gibt es dies in Deutschland nicht? Wir sind doch sonst so standardisiert und durchstrukturiert? Es kann doch nicht sein, dass jedes Bundesland seine eigene Initiative startet, in dem  einzelnen Ärztenetze, Fachärzte und Kliniken miteinander arbeiten. Selbstverständlich ist das bereits ein Fortschritt, wenn die entsprechenenden Einrichtungen miteinander kooperieren, Behandlungspfade entwickeln und implementieren, um eine flächendeckende medizinische Versorgung der Patienten zu gewährleisten. Aber länderübergreifend tut sich gar nicht. Ich möchte gar nicht wissen, wie viel Geld unnütz verwendet wird und wie viele Möglichkeiten sich kostensparend zu vernetzen es gibt. Und das nicht nur regional, sondern länderübergreifend.

Und genau dabei können eHealth- und mHealth-Anwendungen jede Menge leisten.

Besonders beeindruckt hat mich Hr. Dr. Rafael Grossmann, ein Chirurg, der einen besonderen Case vorstellte. Er operierte einen Patienten mithilfe von Google Glasses. Ich bin kein Chirurg und operieren tue ich auch nicht, zumindest keine Menschen, sondern nur das Marketing und die Kommunikation. Und so fiel es mir total schwer, nachzuvollziehen, wie Google Glasses eine Operation erleichtern können. Muss sich der Chirurg nicht ganz auf den Körper und die Operation konzentrieren? Hat man während einer Operation noch die Möglichkeit, zu konsultieren und ggf. Fremdexpertise einzuholen?

grossman_googleglasses_d20_stage

Ja. es geht. Und wie, kann man sehr schön auf seinem Gastbeitrag nachlesen, den er im Nachgang zur Verfügung geschrieben hat. Er beschreibt diese Methode als sehr kostengünstig und effizient. Und genau dieses Beispiel zeigt, wie sich mithilfe neuer Technologien Kosten sparen lassen und das obwohl der Patient, das neueste Wissen zur Verfügung gestellt bekommt.

Besonders gefreut hat es mich auch, meine europäischen Kollegen wiederzutreffen. Es ist immer wieder fantastisch, sich zu treffen, so als ob es gestern gewesen ist, als das wir auseinandergegangen sind. Veranstaltungen wie die Doctors 2.0 lassen bei vielen wahrscheinlich eine Art „Republica“-Feeling aufkommen. Man trifft sich einmal im Jahr und hat die Gelegenheit sich auszutauschen, spannende Vorträge und Session zu hören und auch das Socialising kommt nicht zu kurz.

Ich mag das. Ist doch die Szene sehr spezialisiert und in Deutschland recht überschaubar aufgestellt. Meiner meinung nach geht es nur international. Zu behäbig sind wir Deutschen und leider häufig zu reglementiert. Was an der ein oder anderen Stelle hilfreich und gut ist, aber an anderer Stelle einfach nur blockiert und Innovationen nicht schnell genug dorthin kommen lässt, wo sie sein sollten. Beim Patienten, dem Adressaten bzw. Absender.

Über die spannenden Session-Inhalte werde ich sicher hier noch berichten. Sie alle in einen Blogbeitrag zu integrieren, würde den Inhalten in keinster Weise gerecht werden.

Vfa, Berlin

Eine Woche später durfte ich in Berlin auf einer Tagung des vfa (Verband der forschendenen Arzneimittelhersteller) einen Vortrag zu einem Thema halten, welches mir persönlich sehr am Herzen liegt. Es ging um „Patienteninitativen in Social Media“ und die Chancen und Risiken, die sich für Pharmaunternehmen damit ergeben. Ein breites Feld – spannend, schnell und dynamisch. Die Unsicherheit bei der Nutzung von Social Media und sozialen Netzwerken ist auf Seiten der Pharmaindustrie deutlich zu spüren. Aufgrund der starken Regularien und auch wegen des negativen Images trauen sich viele Unternehmen den Schritt nicht zu gehen bzw. ziehen sich wieder aus den Netzwerken zurück. Aber trotzdem gibt es eine reihe von Möglichkeiten, dass, was soziale Netzwerke ausmacht, nämlich, Dialog, Kommunikation und Interaktion zu nutzen. Und zwar von beiden Seiten aus. Wer heutzutage erfolgreich sein möchte, muss präsent und ansprechbar sein. Für Unternehmen bedeutet dies, dorthin zu gehen, wo sich die Personen(gruppen) aufhalten, die von ihren Produkten und Services profitieren bzw. diese benötigen. Im Falle von Pharmaunternehmen sind dies Ärzte und Patienten. Und beide Parteien sind als  gleichwertig zu betrachten. Der Arzt, welcher der Ansprechpartner des Patienten ist und ihn über die Therapie8optionen) informiert und der Patient, der letztendlich entscheidet, ob er die Therapie zulässt oder nicht. Wie viel Entscheidungsspielraum dabei jeder einzelne hat, ist sicherlich von Fall zu Fall unterschiedlich, kann aber beeinflusst werden. So können Patienten Informationen auf digitale Weise zur Verfügung gestellt werden. Denkbar wären Podcast, Videos, Broschüren, eBooks oder aber im Dialog, z.B. in Chats. Das selbe gilt natürlich für Ärzte.

Dies kann in den geschützen Bereichen für Medizinische Fachkreise geschehen, aber auch ausgelagert in soziale Netzwerke oder durch Nutzung von Instrumenten, wie Wikis, Apps, Podcasts, Videos, Expertenchats und Konferenzen. Nur weil man nicht in Facebook ist, heißt es also noch lange nicht, dass man die digitale Revolution verschlafen hat. Denn eines muss man bedenken, Gesundheitsthemen sind sensible Themen. Und nicht nur das, auch die Allwissenheit des Arztes soll nicht immer in Gefahr geraten.

3. Social Media Tagung in Healthcare, Zürich

Und schließlich hat es mich auf Einladung von Hr. Dr. Eberhard Scheuer noch nach Zürich verschlagen. Dort durfte ich auf der „3. Social Media Tagung in Healthcare“ das Thema „Der Social Media Einsatz im Gesundheitswesen“ ein wenig kritischer betrachten. Noch vor einiger Zeit glaubte man ja, mit Social Media alle Probleme lösen zu können. Etliche Social Media Berater sind dabei missionierend durch die Lande gezogen und glaubten, die Lösung für jedes Problem ist es, einfach mal eine Facebook-Fanpage oder einen Twitter-Account anzulegen.

Das dies nicht die Lösung jedlicher Probleme ist, weiß inzwischen fast jeder. Ich möchte nicht wissen, was durch „unsachgemäße Nutzung“ von Social Media alles kaputt gemacht wurde. Inzwischen haben wir es mit einer Gesprächskultur im Netz zu tun, die fast weh tut. Das Ganze hat sich aber meiner Meinung nach in eine Richtung entwickelt, die der des Sozialpornos einiger Nachmittagssendungen auf einigen privaten Fernsehsendern in nichts nach steht. Das Phänomen der Trolle, das Sascha Lobo bereits vor einigen Jahren beschrieben hat, greift um sich und man ist nur noch damit beschäftigt, den Account und ab und an sich selbst wieder in die Mitte zu bringen. Eigentlich sollen diese Tools doch dazu dienen, die Kommunikation zu vereinfachen und einen Dialog zu fördern, der Grenzen rein geographisch überschreitet und rein theoretisch Tag und Nacht möglich ist.

Was rein technisch alles möglich ist, zeigten meine Mitredner eindrucksvoll. Ich habe eine Bandbreite von technisch Möglichen und Machbaren gesehen, was in der Masse und für sich selbst, so beeindruckend war, dass mir allein die Vorstellung dessen, umgesetzt, den Atem verschlug. Deutlich wurde aber auch, dass viele Spitäler, Pharmaunternehmen und Versicherungen noch Guidance auf dem Weg benötigen.

Es war ein sehr ereignisreicher Monat. Und ich freue mich über all die menschen, die ich kennengelernt habe, die mich inspiriert und wieder ein Stück weiter gebracht haben.

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Mein Rückblick auf die 2. „Social Media in Healthcare – Tagung“ in Zürich

01 Dienstag Feb 2011

Posted by Anja Stagge in Community, Health Care Social Media, Kommunikation, Krankenhaus, Marketing, MedTech, Veranstaltungen

≈ 2 Kommentare

Schlagwörter

healthcare, Konferenz, Social Media, zürich

Die Gesundheitswirtschaft (Quelle: In Anlehnung an das Zwiebelmodell des Instituts für Arbeit und Technik (IAT))

Wie ja bereits angekündigt, war ich letzte Woche auf der 2. Social Media in Healthcare-Tagung in Zürich, die von Dr. Eberhard Scheuer organisiert wurde. Es war wieder einmal eine Gelegenheit Menschen, die ich bisher nur aus sozialen Netzwerken kannte, persönlich kennenzulernen.

 

Dr. Markus Meier stellte das Konzept der Gesundheit Sprechstunde vor. Es handelt sich dabei um eine Gesundheitssendung, die regelmässig im Schweizer Fernsehen ausgestrahlt wird. In dieser Fernsehsendung werden Themen aufgegriffen, dem Zuschauer anhand von Patientengeschichten näher gebracht und von Experten ausführlich erklärt. Ziel ist es zum einen ein Gesundheitsbewusstsein in der Bevölkerung zu schaffen (Disease Awareness) und zum anderen fachlich zum Umgang mit Gesundheitsproblemen zu informieren (Disease Management).

Neben der Fernsehsendung gibt es außerdem ein interaktives Gesundheitsportal und Printmedien, in denen jede Sendung begleitet wird, in dem weiterführende Informationen zur Verfügung gestellt werden. Auf der Online-Plattform hat der Besucher die Möglichkeit ein Gesundheitslexikon, interaktive Gesundheitstests, ein TV- und Print-Archiv, Podcast- und Videostreaming sowie einen Online-Shop zu nutzen. Am erfolgversprechendsten sind seiner Meinung nach TV-Bilder, Web, medizinische Inhalte, Social Media und Vermarkung „aus einem Guss“. Die User suchen glaubwürdige, kompakte und übersichtlich konfektionierte Inhalte in Text, Bild und Bewegtbild. Da der Neuaufbau einer solchen Plattform ist zeitaufwendig und sehr kostspielig ist, ist er wahrscheinlich nur durch grosse Verlagshäuser realisierbar. Auch hier sind die Schlagwörter Kooperation und Integration.

In den Vorträge von Alexander Schachinger und Markus Meier wurde meiner Meinung nach sehr klar herausgestellt, dass der Satz „Die Offline-Werbung ist tot, hoch lebe die Online-Werbung“ auf den Bereich Healthcare nicht so einfach zu adaptieren ist. Schaut man sich das User-Verhalten im Internet an, so wird schnell klar, dass bestimmte Zielgruppen nur bedingt online sind und dabei eher zurückhaltende Surfroutinen haben. Klar ist, Gesundheitsinformationen funktionieren nur im Verbund (TV, Online, Print). Fehlt eines, kann dies unerwünschte Nebenwirkungen haben.

Diskutiert wurde auch die Möglichkeit der Interaktion via Twitter. So könnten Zuschauer der Gesundheit Sprechstunde sich mit Tweets in die Sendung einbringen. Problematisch in diesem Zusammenhang ist aber, dass die Fernsehsendungen vorproduziert werden. Der Vorteil einer besseren Planbarkeit kann damit schnell zum Nachteil werden, so z.B. wenn auf aktuelle Themen nicht rechtzeitig reagiert werden kann.

Sehr interessant fand ich den Vortrag von Stefano Santinelli (http://www.tutti.ch/), der aus dem klassischen Onlinemarketing kam.

 „It´s not about Pushing…

…  it´s about pulling and participating, so seine Aussage.

  Seine Empfehlungen für das Online-Marketing im Bereich Healthcare sind:

  • Help Users pull your Brand.
  • Making Traffic Acquisition Costs variable.
  • Budget vs. Brain.
  • Scale up via word of mouth/ recommendation.
  • Give your users a reason to like you and to come back – Measure Engagement.
  • Prepare for the emergency.

Sehr beeindruckt hat mich das Projekt  GORILLA.CH von Schtifti.  In der Schweiz leidet ca. jeder 4. an Übergewicht. Gorilla ist ein Präventionsprogramm und es holt die Kinder und Jugendlichen von zu Hause ab, dort wo die Kids aufhalten, vor dem Computer. Das Wissen wird hier über eLearning vermittelt. Es gibt Kochrezepte, Videoanleitungen zu Freestyle-Sportarten … alles in der Sprache, die die Kinder und Jugendlichen sprechen.

Es gibt außerdem regelmäßig Preise, wie Skateboards, Meet & Greets mit Stars, außerdem Tagesworkshops mit Ernährungsausbildung und Freestylesportarten wie Skateboarden, Frisbee, Footbag, Freecycle und Breakdance zu gewinnen. Der Weg dorthin führt über Punkte, die die Schüler und Schülerinnen bei Tests erwerben können. Ich werde auf dieses Projekt noch einmal gesondert eingehen.

Die Sieben Gorilla-Module
Die Sieben Gorilla-Module

Auch der Vortrag von Robert Derham (CheckOrphan) war sehr inspirierend. CheckOrphan ist eine global orientierte Plattform, die lt. CNN/BBC die erste Anlaufstelle für News und Informationen rund um seltene Krankheiten ist und inzwischen über 250.000 Besucher/Monat vorweisen kann. Besonders ist, dass die Vernetzung mit allen Anspruchsgruppen von seltenen Krankheiten stattfindet. Diese Gruppen wiederumwerden über unterschiedliche Social Media -Kanäle angesprochen. Robert machte deutlich, dass wenn alles in einen Topf geworfen wird, wertvolle Ressourcen verschwendet werden. Möchte ein Unternehmen mithilfe von Social Media mit seinen Stakeholdern in einen Austausch gehen, stellt sich schnell die Frage: „Outsourcing oder Inhouse“.

Seine Empfehlung: Startet mit Outsourcing, arbeitet mit einem kompetenten Social Media Berater zusammen, Googelt einfach mal, findet heraus, wo Eure Zielgruppen sind, was sie bewegt, worüber sie sich unterhalten, besucht die Communities. Parallel dazu sollte aber Inhouse gearbeitet werden. Die Experten sind im eigenen Haus, es existiert ein  „Tacid Knowing“ (implizites Wissen) und eine Competitive Intelligenz. Die Mitarbeiter verfügen über Wissen, sowohl über die Kunden wie auch über interne Prozesse und Strukturen. All dies kann ein Berater, der von extern kommt, nicht leisten. Er kann moderieren und unterstützen. Was im Unternehmen umsetzbar ist, dass sollte zusammen herausgearbeitet werden. Schnell können sonst Top-Down-Lösungen am Ziel vorbeigehen. Auch in diesem Fall ist Partizipation ein Schlüsselwort. Nicht nur die Kunden müssen ins Boot geholt werden, sondern auch die eigenen Mitarbeiter. Sehr interessant ist auch der Social Media Ansatz aus Mitarbeitersicht, er nannte es Social Media by Commitee.

Peter Kragh aus dem Bereich Global Research & Development von Coloplast erzählte sehr anschaulich, wie in seinem Unternehmen Social Media zur Marktforschung und Produktentwicklung eingesetzt wird und durch Massenfeedback neue Services entwickelt werden.

So genial, ich kann meine Begeisterung gar nicht in Worten wiedergegeben, aber die haben es echt drauf! Darauf muss ich noch einmal gesondert eingehen, das würde den Rahmen sprengen.

Auch Videofilme, die auf der eigenen Homepage und auf unterschiedlichen Videoportalen veröffentlicht werden können, werden immer stärker von Spitälern und Krankenhäusern genutz. Reine Imagefilme von Krankenhäusern sind aber laut Dr. Clarence P. Davis (swissestetix – The Beauty Doctors) bei den Usern eher unbeliebt. Patienten suchen im Internet nicht nach einer Marke oder einem Kliniknamen, sondern nach Behandlungsmöglichkeiten für Ihre Erkrankung. Auch zeigen  die Hotspot-Analysen, dass wenn es in den Filmen blutig wird, die User aussteigen … aber sie kommen wieder. Auch in diesem Fall kommt es auf den Mix an. Hat sich der User erst einmal für eine Behandlungsmethode entschieden, möchte er sich besser über das Krankenhaus informieren. Dafür können Imagefilme durchaus hilfreich sein. Wichtig dabei ist aber, dass die Informationen die dem Interessenten zur Verfügung gestellt werden, auf ihn zugeschnitten sind. Auch hier passt der Spruch „Der Wurm muss dem Fisch schmecken, nicht dem Angler“, sprich die Interessenten müssen sich angesprochen fühlen.

Nicole Tappée (Antwerpes)stellte einige ePatients aus dem deutschsprachigen Raum vor und erklärte, welche Möglichkeiten es für Pharmaunternehmen gibt, mit ihnen zusammenzuarbeiten.

Fazit
 
Das Themenspektrum war sehr breit gefächert, was ich persönlich sehr gut fand. Ich bekam durch die sehr interessanten Vorträge einen sehr guten Überblick über das schweizerische Gesundheitssystem und unterschiedliche Einsatzmöglichkeiten von Social Media. Der Einsatz von Social Media im Bereich Healthcare steckt noch am Anfang. Schaut man sich nur einmal die Komplexität der Gesundheitswirtschaft (Zwiebelmodell) an, so wird schnell klar, welche Möglichkeiten sich auftun. Die unterschiedlichen Beiträge haben sehr gut gezeigt, wieviel Einsatzmöglichkeiten es gibt. Und das gilt sowohl für die interne wie auch für die externe Kommunikation, für die Marktforschung, die Produktentwicklung sowie für Servicedienstleistungen. Allerdings sollte bedacht werden, dass das Thema „Gesundheit“ ein sehr spezielles Thema ist. Häufig geht es um sensible Informationen, die sehr genau auf die unterschiedlichen Personengruppen zugeschnitten werden müssen. Auch sollte den sich Informierenden klar sein, woher diese Informationen kommen. Transparenz und Qualitätsstandards sind auch hier ein großes Thema.

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2. Social Media in Healthcare – Tagung in Zürich

24 Montag Jan 2011

Posted by Anja Stagge in Gesundheitswesen, Health Care Social Media, Kommunikation, Krankenhaus, Marketing, Patientenkommunikation, Veranstaltungen

≈ Ein Kommentar

Schlagwörter

conference, ePatients, gesundheitswesen, gesundheitswirtschaft, healthcare, Social Media, zürich

Am 27. Januar findet in Zürich die 2. „Social Media in Healthcare“-Konferenz statt. Wie schon auf der ersten Tagung geht es darum, Einsatzfelder von Social Media in Spitälern, in Versicherungen und in MedTech-Unternehmen aufzuzeigen. Das Social Media und die Art wie Informationen via sozialen Medien verbreitet werden, die Menschen verändert, kommt langsam auch in der Gesundheitswirtschaft an.

Patientenorientierung

Das Patienten inzwischen wesentlich aufgeklärter und emanzipierter sind, das wirkt sich auch auf das Arzt-Patientenverhältnis aus. Es findet eine Abkehr vom paternalistischen hin zu einem partnerschaftlichen Modell der Patientenorientierung statt. Während der Arzt im paternalistischen Modell eher eine Kontrollfunktion hat und der Patient als unwissend gesehen wird, so ist die Beziehung im partnerschaftlichen Modell gleichberechtigt. Beide wirken als Partner am Heilungsprozess mit. Nicht das der Patient jetzt plötzlich zum Arzt wird. NEIN, aber er wird als mündige Person gesehen, ohne dessen aktive Beteiligung kein Heilungserfolg möglich ist. Von Seiten des Arztes wird mit seinem medizinischen Wissen der erforderliche Rahmen vorgegeben, in dem der Patient dann entscheidet. Das erfordert von beiden Seiten ein Umdenken.  Ähnlich wie bei der Kundenorientierung geht es bei der Patientenorientierung darum, die Strukturen, Prozesse und Ergebnisse des Systems der Gesundheitsversorgung an den Interessen, Bedürfnissen und Wünschen des individuellen Patienten auszurichten. Und auch der Patient sollte seine Rolle aktiv wahrnehmen.

Modelle der Patientenorientierung

Modelle der Patientenorientierung

Cyberchonder und Cyberchondrie

Vorbei sind die Zeiten, in denen dem Arzt oder der Ärztin ohne Rückfragen alles geglaubt wurde. Heute kann es passieren, dass gleich ein ganzer Stapel an zu den Symptomen passenden Diagnosen mitgebracht und dem Mediziner präsentiert wird … das Internet macht es möglich. Ich bin keine Ärztin, werde aber in meinem Familienkreis immer wieder in Diskussionen zu möglichen Diagnosen, Krankheitssymptomen, zu Risiken und Nebenwirkungen von Medikamenten verwickelt. Und dabei besteht oft ein Informationsvorsprung, mit dem sicher auch der ein oder andere behandelnde Arzt konfrontiert ist. 

Ungefährlich ist das Ganze nicht. Die Informationsflut, voreingenommen Quellen, komplizierte Fachtermini, widersprüchliche Empfehlungen und Patientengeschichten können den ein oder anderen schnell verunsichern. In der wissenschaftlichen Fachwelt tauchen diesbezüglich immer wieder die Begriffe Cyberchonder und Cyberchondrie auf.

Neben Google, wird auch auf

  • Gesundheitsportalen
  • mobilen Gesundheitsservices
  • in Gesundheitsforen
  • im Gesundheits-TV und -Hotlines
  • bei medienaffinen Verwandten
  • in der Fach- und Publikumspresse
  • und auf Blogs

nach Informationen rund um Gesundheit und Krankheit gesucht. 

Patientengenerierter Content
  
Häufig handelt es sich um patientengenerierten Content. Crowdsourcing-Lösungen finden sich z.B. auf Portalen wie PatientsLikeMe. Unter einem Profil kann die eigene Krankheitsgeschichte eingestellt, veröffentlicht und eingesehen werden. Es werden Analysewerkzeuge und Statistiken zur Verfügung gestellt und das Wohlbefinden jedes Nutzers bewertet. Mit diesen Informationen kann dann eine Nutzenbewertung von Medikamenten und Therapien erfolgen. Auch ist es möglich Vorhersagen über die weitere Krankheitsentwicklung zu machen. Durch diese Gruppenbildung, diverse Veröffentlichungen und der Online-Collaboration können die Transaktionskosten extrem verringert werden.
 
Auch in der Gesundheitswirtschaft gilt von nun an, dass die Tools nicht mehr allein in der Hand von Institutionen und Organisationen liegen. Und dies alles unter dem Aspekt einer Kooperation, die globale Maßstäbe annehmen wird. Die Art der Informationsverbreitung via Social Media verändert die Menschen und auch die Art und Weise, wie sie sich zu Gruppen zusammen schliessen und Dinge bearbeiten werden.
 
 
e-Patients
  
Innerhalb von Social Media spielen die „ePatients“ eine entscheidene Rolle. ePatients, die eine hohe Affinität zum Internet und ein gesteigertes Interesse an der Informationssammlung haben nutzen jetzt schon die Möglichkeiten des Web 2.0. Das „e“ steht für unterschiedliche Dinge, wie z.B.:
  • Equipped: Sie sind mit den fertig- und Fähigkeiten ausgestattet, ihren eigenen gesundheitszustand zu managen.
  • Enabled: Sie treffen Entscheidungen, was ihren Zustand angeht und diese werden von ärztlicher Seite aus respektiert.
  • Empowered: Sie sind bevollmächtigt.
  • Engaged:  Sie sind in ihrer eigenen Pflege involviert. 
  • Equals: Gleichwertige Partner, die mit den unterschiedlichen Professionen in die eigene Pflege zusammenarbeiten.   
  • Emancipated: Gleichberechtigt.
  • Expert:  Sie können ihren Gesundheitszustand selber einschätzen, können mit den Symptomen von chronischen Krankheiten, ihrer eingeschränkten Rolle und behinderung sowie der Abhängigkeit von Krankenhausbehandlungen besser umgehen. (Quelle: Wikipedia)

e-Patients betreiben häufig eigene Blogs und Netzwerke. Sie stehen mit Patientengruppen, spezialisierten Social Networks, einem Pflegeteam und klinischen Forschern in einer kollaborativen Beziehung. So sind bestimmte  Patienten in Tweetchats und Tweetups von Pharmaunternehmen involviert und stehen auch sonst in einem regelmäßigen Austausch mit den Mitarbeitern.

Partizipative Medizin

Partizipative Medizin – ein partnerschaftliches Modell der medizinischen Versorgung greift etwas weiter als das Modell der partnerschaftlichen Patientenorientierung. In diesem Fall werden zwar auch die Patienten adressiert, aber von seiten der Anbieter der Gesundheitswirtschaft und unter zuhilfenahme von  modernen Kommunikationsmitteln. Ziel ist es auch in diesem Fall die Beteiligung der Patienten an medizinischen Entscheidungen zu verstärken. Modellprojekte gibt es unter anderem im Bereich

  • Social Networking
  • wissenschaftlichen Engagement
  • Interessensvertretung
  • Partnerschaften mit Ärzten
  • translative Forschung.

 Diese und weitere Bereiche, wie z.B.  

  • ePatient und seine Auswirkungen auf den Healthcare Markt
  • Konvergenz von Web und TV bei Gesundheitsinformationen
  • Dos and Don’ts in Online Marketing: Wie bekomme ich die User auf meine Seite?
  • Mehr als Webgezwitscher: Authentische Social Media Kommunikation im Pharmabereich
  • Gesundheitsförderung mit Einsatz von Internet bei Jugendlichen – Erfahrungen aus 8 Jahren Schtifti und GORILLA.CH
  • Wie eine Non-Profit Organisation Social Media im Kampf gegen seltene Krankheiten einsetzt
  • Einsatz von YouTube in Spital und medizinischen Zentren
  • Ostomy Appliances: User Innovation through Online Communities
  • INSPIRE: Connecting patients, families, friends and caregivers
  • Bringing clinicians and patients closer through social media
  • Schlussdiskussion: Social Media – Grosser Nutzen für Patienten oder reine Zeitverschwendung?

werden auf der Konferenz näher beleuchtet und diskutiert.

Ich werde berichten!

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