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behandlung, eHealth, magersucht, Social Media, Telemedizin, therapie
„…ist im Grunde eine Fehlbezeichnung für die Krankheit. Jedoch hat sich dieser Begriff allgemein eingebürgert. „Anorexia“ stammt aus dem neulateinischen und bedeutet Appetitlosigkeit. Obwohl die Nahrungsaufnahme erheblich eingeschränkt wird, liegt die Ursache der Magersucht nicht in mangelndem Appetit. Im Gegenteil, Magersüchtige verspüren meist einen sehr großen Appetit, verleugnen diesen aber.
Magersucht tritt bevorzugt in der Mittel- und Oberschicht bei Mädchen in der Pubertät auf. Magersüchtige besitzen oftmals einen hohen Intelligenzgrad. Frauen in der Altersspanne vom 15. bis zum 25. Lebensjahr, gelten als Risikogruppe für Magersucht. Ca. 1% dieses Alterssegments ist an Magersucht erkrankt. Nur etwa 5% der Erkrankten sind Männer. Bezogen auf die Gesamtbevölkerung tritt Magersucht relativ selten auf, allerdings seit den siebziger Jahren mit steigender Tendenz.“ (Quelle: www. Magersucht.de)
Krankheit und Heilung
Jeder weiß, wie schwierig es ist, alte Verhaltensmuster abzulegen. Das Thema „Figur“ und „Gewicht“ spielt bei Mädchen schon relativ früh eine Rolle, es wird sich häufig gewogen und schlägt die Waage in die rechte Richtung aus, dann ist Holland in Not und jede Mahlzeit wird gestrichen. Es besteht eine völlig falsche Körperwahrnehmung – die Betroffenen fühlen sich zu dick – und leider kann kaum jemand gegen diese Überzeugung antreten, da objektiv betrachtet, derjenige fast nur Haut und Knochen ist. Da hilft auch nicht, den Spiegel vorzuhalten.
Was die Heilung der Erkrankung angeht, so sind 30% der Erkrankten Chroniker, immerhin 30% nach einer Behandlung geheilt, 30% erfahren eine Spontanheilung und 10% sterben an ihrer Erkrankung. Es bedarf häufig jahrelanger Therapie, um wieder auf die Beine zu kommen.
Betreuung via Internet
Es gibt zahlreiche Selbsthilfegruppen, dies sowohl im Internet wie auch im „realen“ Leben.
Auf Facebook ist man allerdings zurückhaltender. Dass sich Betroffenen nicht besonders gern darüber äußern, magersüchtig zu sein, sondern ihr Gewicht eher auf ihre Veranlagung schieben und natürlich schlank sind, ist sicherlich ein Grund. Seiten, die sich mit gesunder Ernährung oder aber mit dem Abnehmen beschäftigen, werden dagegen schon häufiger besucht.
Es finden sich etliche Websites, die Essstörungen verherrlichen. Diskreten und verlässlichen Rat, wenn die Kinder betroffen sind, ist guter Rat nicht unbedingt teuer. Informationen über Internetanbieter finden sich in einer Broschüre des BMFSFJ.
Mehrere Kliniken betreuen jetzt ihre Patienten über das Internet oder SMS. Sie haben außerdem Selbsthilfeforen eingerichtet, in denen sich die Patienten untereinander oder aber mit den Therapeuten austauschen können.
Die ANAD (Therapeutische Wohngruppen) hat bereits im Jahr 2003 in Kooperation mit dem Berliner Beratungsnetz (beranet.de) in einem Pilotprojekt ehemalige Patienten der intensivtherapeutischen Wohngruppen durch einen moderierten Chat unter professioneller Leitung von PsychologInnen, SozialpädagogInnen und Oecotrophologinnen/Diätassistentinnen nachbetreut.
Ich finde es auch relativ gut, dass in einigen Foren die Debatte über BMI und Gewichte verboten ist. Ich finde man sollte gerade die Foren genauer untersuchen. Neben den Blogs sind sie eine große Quelle für Mädchen und ihren gegenseitigen Austausch über solche Thematiken. Hier kann man meines erachtens intervenieren.