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Online-Arztpraxis – Beratung und Behandlung via Internet

Kürzlich hat in London die erste Online-Arztpraxis eröffnet. Dort behandeln deutsche Ärzte deutschsprachige Patienten.

DrEd ist eine Online-Arztpraxis mit Sitz in London. Die Praxis wurde von David Meinertz und Amit Khutti zusammen mit den deutschen Ärzten Dr. med. Jasper Mordhorst und Sebastian Winckler, Facharzt für Allgemeinmedizin, gegründet. Erfahrungen konnten alle Mediziner bei Expert Health Ltd. sammeln, ebenfalls eine Online-Arztpraxis, die als Pionier der Telemedizin in England sowie Irland gilt und seit 2005 mehr als 200.000 Patienten telemedizinisch behandelt hat.

Unterstützt werden die Ärzte von einem wissenschaftlichen Beirat, der von führenden Professoren deutscher Universitätskliniken besetzt ist. Die Mitglieder des wissenschaftlichen Beirats helfen bei der Erstellung der klinischen Leitlinien, anhand derer DrEd Patienten in den Sprechstunden behandelt. Ferner führen diese Professoren regelmäßige Audits durch, bei denen geprüft wird, ob sich DrEd bei den Behandlungen an die Einhaltung dieser klinischen Leitlinien hält.

Vorteile gegenüber Arztpraxen

Die behandelnden Mediziner bieten ihren Patienten Rat und Behandlung ohne Termin und ohne Praxisgebühr an. Die Behandlung kann für den Patienten im Prinzip von überall aus erfolgen. Der Patient benötigt einen Internetzugang und erspart sich damit die Parkplatzsuche – gerade in London sicher nicht ohne. Die Erreichbarkeit ist rund um die Uhr gewährleistet.

Sprechstunden

Im Gegensatz zur Schweiz, erstatten deutsche Krankenkassen die erbrachten Leistungen noch nicht – behandelte Patienten müssen die entstehenden Kosten (Behandlung, medikamentöse Verordnungen) selbst übernehmen.

Leitlinien

DrEd arbeitet nach strikten klinischen Leitlinien, die sich nach jeweils aktuellen internationalen Leitlinien richten und deren Einhaltung von einem externen wissenschaftlichen Beirat regelmäßig geprüft wird. Die Online-Patientenakte fungiert als Medium – sprich, die Kommunikation zwischen Arzt und Patient erfolgt ausschliesslich über die Patientenakte. Daten werden dabei verschlüsselt übertragen und gespeichert und sind jederzeit für den Patienten einsehbar.

Bedarfsmittel

Rezepte, Medikamente oder Test-Kits werden in neutraler Verpackung auf dem Postweg versandt. Auch eine etwaige Kontaktaufnahme per Email, SMS oder Telefon erfolgt ausschließlich vertraulich und auf Wunsch.

Kostenübernahme

Im Gegensatz zur Schweiz, wo die Krankenkassen bereits die Kosten für telemedizinische Behandlungen übernehmen, erfolgt für deutsche Patienten keine Kostenübernahme. Gebühren für die Behandlungen durch DrEd sind je nach Sprechstunden unterschiedlich. Sie liegen zwischen €9 und €29. Die in Deutschland übliche Praxisgebühr in Höhe von €10 wird nicht erhoben.

Fazit

Ich kann mir zwar nicht vorstellen, dass reine Online-Praxen zielführend sind. Es setzt meines Erachtens voraus, dass die Patienten sehr gut geschult sind – und das zum einen auf den Umgang mit sich selbst und zum anderen in der Beschreibung von Symptomen. Ich finde das Konzept sehr spannend und bin gespannt, wann es die ersten Online-Arztpraxen in Deutschland geben wird.

Wie sieht es denn bei Euch aus? Würdet Ihr eine Behandlung in Anspruch nehmen?