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Ein Gastbeitrag von Christian Dingler:
Ein Aufruf für mehr Klarheit in der Produktkommunikation. Sprache ist ein Erfolgsfaktor für Unternehmen. Denn nur, wer vermitteln kann, welches Problem das eigene Produkt löst und worin die Unterschiede zum Wettbewerb liegen, wird seine Produkt auch verkaufen. Was in der Theorie logisch und nachvollziehbar klingt, scheint in der Praxis hin und wieder eine Herausforderung für Unternehmen zu sein. Ganz besonders bei geschriebener Sprache – in Texten.
Geht man nach Mark Twain ist schreiben ganz einfach. Man muss nur die falschen Wörter weglassen. In der Praxis scheint das nicht immer ganz einfach zu sein. Liest man einen typischen Produkttext, denn werden Lösungen mitunter optimiert, permanent weiterentwickelt und Segmente gar revolutioniert.
Gerne werden auch Adjektive wie exzellent, flexibel und maßgeschneidert verwendet. Eines weiß ich allerdings immer noch nicht: Was genau meint Ihr eigentlich?
Mit zwei einfachen Kniffen sind Unterschiede zu Wettbewerbern und das Anwendungsgebiet medizinischer Produkte einfacher zu vermitteln:
Kommt auf den Punkt
Dass Unternehmen ihre Produkte laufend verbessern, davon gehe ich aus. Besonders in einer innovationsgetriebenen Branche wie der Medizintechnik. Wenn Ihr also das nächste Mal Produkttexte schreibt, dann schreibt doch einfach direkt, was neu ist, anstatt im Teaser pauschal von optimierten Lösungen zu sprechen.
Das klingt seltsam hölzern und niemand kann sich etwas darunter vorstellen. Besser ist zum Beispiel: „Das Display ist jetzt kontrastreicher, so dass Ergebnisse auch bei direkter Sonneneinstrahlung noch abgelesen werden können.“
Vorsicht mit Adjektiven / Belegt Eure Thesen
Adjektive enthalten immer eine Wertung. Das ist bei Texten für die eigene Website oder die Produktverpackung in Ordnung. Jede Wertung ist allerdings automatisch auch eine These. Menschen neigen dazu, Thesen, die nicht belegt werden erst einmal nicht zu glauben. Für Produkttexte ist das nicht gewollt. Wenn Ihr Euer Produkt also als exzellent bezeichnet, dann schreibt dazu, warum das so ist.
Denn: Ohne weitere Ausführungen ist das für mich erst einmal nur eine unbelegte Behauptung. Hängt die Messelatte für Euer Produkt dabei nicht zu hoch. Wenn Ihr nämlich ein Produkt als revolutionär bezeichnet, dann erwarte ich nichts weniger als dass es seinen Einsatzbereich von vorne bis hinten umkrempelt. Tut es das nicht, kann das sehr schnell ungewollt komisch wirken.
Christian Dingler ist freier Berater für Unternehmenskommunikation aus Köln