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conference, ePatients, gesundheitswesen, gesundheitswirtschaft, healthcare, Social Media, zürich
Am 27. Januar findet in Zürich die 2. „Social Media in Healthcare“-Konferenz statt. Wie schon auf der ersten Tagung geht es darum, Einsatzfelder von Social Media in Spitälern, in Versicherungen und in MedTech-Unternehmen aufzuzeigen. Das Social Media und die Art wie Informationen via sozialen Medien verbreitet werden, die Menschen verändert, kommt langsam auch in der Gesundheitswirtschaft an.
Das Patienten inzwischen wesentlich aufgeklärter und emanzipierter sind, das wirkt sich auch auf das Arzt-Patientenverhältnis aus. Es findet eine Abkehr vom paternalistischen hin zu einem partnerschaftlichen Modell der Patientenorientierung statt. Während der Arzt im paternalistischen Modell eher eine Kontrollfunktion hat und der Patient als unwissend gesehen wird, so ist die Beziehung im partnerschaftlichen Modell gleichberechtigt. Beide wirken als Partner am Heilungsprozess mit. Nicht das der Patient jetzt plötzlich zum Arzt wird. NEIN, aber er wird als mündige Person gesehen, ohne dessen aktive Beteiligung kein Heilungserfolg möglich ist. Von Seiten des Arztes wird mit seinem medizinischen Wissen der erforderliche Rahmen vorgegeben, in dem der Patient dann entscheidet. Das erfordert von beiden Seiten ein Umdenken. Ähnlich wie bei der Kundenorientierung geht es bei der Patientenorientierung darum, die Strukturen, Prozesse und Ergebnisse des Systems der Gesundheitsversorgung an den Interessen, Bedürfnissen und Wünschen des individuellen Patienten auszurichten. Und auch der Patient sollte seine Rolle aktiv wahrnehmen.
Cyberchonder und Cyberchondrie
Vorbei sind die Zeiten, in denen dem Arzt oder der Ärztin ohne Rückfragen alles geglaubt wurde. Heute kann es passieren, dass gleich ein ganzer Stapel an zu den Symptomen passenden Diagnosen mitgebracht und dem Mediziner präsentiert wird … das Internet macht es möglich. Ich bin keine Ärztin, werde aber in meinem Familienkreis immer wieder in Diskussionen zu möglichen Diagnosen, Krankheitssymptomen, zu Risiken und Nebenwirkungen von Medikamenten verwickelt. Und dabei besteht oft ein Informationsvorsprung, mit dem sicher auch der ein oder andere behandelnde Arzt konfrontiert ist.
Ungefährlich ist das Ganze nicht. Die Informationsflut, voreingenommen Quellen, komplizierte Fachtermini, widersprüchliche Empfehlungen und Patientengeschichten können den ein oder anderen schnell verunsichern. In der wissenschaftlichen Fachwelt tauchen diesbezüglich immer wieder die Begriffe Cyberchonder und Cyberchondrie auf.
Neben Google, wird auch auf
- Gesundheitsportalen
- mobilen Gesundheitsservices
- in Gesundheitsforen
- im Gesundheits-TV und -Hotlines
- bei medienaffinen Verwandten
- in der Fach- und Publikumspresse
- und auf Blogs
nach Informationen rund um Gesundheit und Krankheit gesucht.

- Equipped: Sie sind mit den fertig- und Fähigkeiten ausgestattet, ihren eigenen gesundheitszustand zu managen.
- Enabled: Sie treffen Entscheidungen, was ihren Zustand angeht und diese werden von ärztlicher Seite aus respektiert.
- Empowered: Sie sind bevollmächtigt.
- Engaged: Sie sind in ihrer eigenen Pflege involviert.
- Equals: Gleichwertige Partner, die mit den unterschiedlichen Professionen in die eigene Pflege zusammenarbeiten.
- Emancipated: Gleichberechtigt.
- Expert: Sie können ihren Gesundheitszustand selber einschätzen, können mit den Symptomen von chronischen Krankheiten, ihrer eingeschränkten Rolle und behinderung sowie der Abhängigkeit von Krankenhausbehandlungen besser umgehen. (Quelle: Wikipedia)
e-Patients betreiben häufig eigene Blogs und Netzwerke. Sie stehen mit Patientengruppen, spezialisierten Social Networks, einem Pflegeteam und klinischen Forschern in einer kollaborativen Beziehung. So sind bestimmte Patienten in Tweetchats und Tweetups von Pharmaunternehmen involviert und stehen auch sonst in einem regelmäßigen Austausch mit den Mitarbeitern.
Partizipative Medizin
Partizipative Medizin – ein partnerschaftliches Modell der medizinischen Versorgung greift etwas weiter als das Modell der partnerschaftlichen Patientenorientierung. In diesem Fall werden zwar auch die Patienten adressiert, aber von seiten der Anbieter der Gesundheitswirtschaft und unter zuhilfenahme von modernen Kommunikationsmitteln. Ziel ist es auch in diesem Fall die Beteiligung der Patienten an medizinischen Entscheidungen zu verstärken. Modellprojekte gibt es unter anderem im Bereich
- Social Networking
- wissenschaftlichen Engagement
- Interessensvertretung
- Partnerschaften mit Ärzten
- translative Forschung.
Diese und weitere Bereiche, wie z.B.
- ePatient und seine Auswirkungen auf den Healthcare Markt
- Konvergenz von Web und TV bei Gesundheitsinformationen
- Dos and Don’ts in Online Marketing: Wie bekomme ich die User auf meine Seite?
- Mehr als Webgezwitscher: Authentische Social Media Kommunikation im Pharmabereich
- Gesundheitsförderung mit Einsatz von Internet bei Jugendlichen – Erfahrungen aus 8 Jahren Schtifti und GORILLA.CH
- Wie eine Non-Profit Organisation Social Media im Kampf gegen seltene Krankheiten einsetzt
- Einsatz von YouTube in Spital und medizinischen Zentren
- Ostomy Appliances: User Innovation through Online Communities
- INSPIRE: Connecting patients, families, friends and caregivers
- Bringing clinicians and patients closer through social media
- Schlussdiskussion: Social Media – Grosser Nutzen für Patienten oder reine Zeitverschwendung?
werden auf der Konferenz näher beleuchtet und diskutiert.
Ich werde berichten!